Gamay Wein Schweiz: Gamay Rotwein aus dem Wallis – Ein fruchtiger Genuss mit Tradition
Der Gamay Rotwein zählt zu den bekanntesten Rebsorten der Schweiz und begeistert Weinliebhaber mit seiner lebhaften Frische und den charakteristischen Aromen roter Beeren. In der Schweiz wird Gamay in verschiedenen Kantonen angebaut, insbesondere in den Kantonen Waadt und Wallis, wo er oft mit Pinot Noir gemischt wird. Ursprünglich aus Frankreich stammend, hat der Gamay eine lange Geschichte und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Walliser Weinlandschaft.
Ursprung und Geschichte der Gamay-Rebsorte
Die Gamay Rebsorte hat ihren Ursprung im französischen Burgund. Bereits im 14. Jahrhundert wurde sie dort kultiviert. Ihre Popularität wuchs rasant, bis Herzog Philipp der Kühne den Anbau 1395 in Burgund verbot, um den edleren Pinot Noir zu fördern. Doch die robuste Gamay-Rebe fand schnell ein neues Zuhause – im Beaujolais. Hier, auf den granitreichen Böden, konnte sie ihre volle Qualität entfalten. Der 'gamay du beaujolais' zeichnet sich durch seine hohe Qualität und den typischen Geschmack aus, der die Weinproduktion der Region prägt.
Von Frankreich aus gelangte die Gamay Traube in die benachbarte Schweiz, wo sie sich im 19. Jahrhundert, vor allem im Wallis und in der Westschweiz, etablierte. Heute zählt die Rebsorte zu den bedeutendsten in der Schweiz, mit rund 1’430 Hektaren Rebfläche.
Charakteristika der Gamay-Traube
Die Gamay Traube ist bekannt für ihren unkomplizierten Anbau und ihre hohe Ertragskraft. Sie bevorzugt lockere, gut durchlüftete Böden wie die Granitböden des Beaujolais, gedeiht aber auch hervorragend auf den mineralreichen Böden des Wallis. Die Rebe ist frühreifend und relativ widerstandsfähig, was sie besonders geeignet für die alpine Umgebung der Schweizer Weinberge macht.
Die Kreuzung von Pinot Noir und Gouais Blanc
Der Gamay ist das Ergebnis einer Kreuzung von Pinot Noir und Gouais Blanc. Der Gouais Blanc, auch als Heunisch bekannt, hat in der Weinwelt eine besondere Bedeutung. Diese alte Rebsorte war eine der produktivsten “Eltern” europäischer Reben und trug auch zur Entstehung anderer bekannter Sorten wie Chardonnay bei.
Im Wallis wird der Gamay oft mit Pinot Noir zu Assemblagen wie dem bekannten Dôle kombiniert, was seine Vielseitigkeit und Bedeutung für die Schweizer Weinproduktion unterstreicht. Geografische Herkunftsbezeichnungen wie 'Gamay de la Dôle' und 'Gamay de la Meurthe' betonen die enge Verbindung zwischen dem Wein und seiner Heimat.
Aromen und Geschmacksprofil des Gamay
Der Gamay Rotwein zeichnet sich durch sein frisches, fruchtbetontes Aroma aus. Typische Noten umfassen:
- Himbeeren
- Rote Kirschen
- Rote Pflaumen
Im Glas präsentiert sich der Gamay mit einer intensiven, rubinroten Farbe. Sein Geschmack ist geprägt von einer angenehmen Säure, die ihm Frische und Lebendigkeit verleiht. Gleichzeitig ist der Gehalt an Tanninen moderat, wodurch der Wein ein harmonisches Gleichgewicht am Gaumen bietet. Besonders in Edelstahltanks ausgebaut, bewahrt der Gamay seine sortentypische Frische.
Ausbau und Lagerung
Die Gamay Weine aus dem Wallis werden häufig in reaktionsneutralen Behältern wie Edelstahltanks ausgebaut. Dadurch bleibt das fruchtige Aroma der Trauben erhalten, und der Wein erhält seine charakteristische Frische. In einigen Fällen wird der Gamay auch im Holzfass gereift, was ihm zusätzliche Komplexität und Struktur verleiht.
Obwohl Gamay in erster Linie jung getrunken wird, profitieren hochwertige Qualitäten von einer kurzen Lagerung, die die Aromen weiter entfalten lässt. Die verschiedenen Varietäten des Gamay-Weins, einschließlich deren regionaler Bezeichnungen und charakteristischer Eigenschaften, tragen zur Vielfalt und Einzigartigkeit dieser Weinsorte bei. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 14–16°C.
Gamay und die Böden des Wallis
Die mineralischen Böden des Wallis bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Gamay Trauben. Die Region ist geprägt von Schiefer, Kalkstein und Schwemmlandböden, die den Weinen eine unverwechselbare Mineralität verleihen. Gleichzeitig profitieren die Reben von den vielen Sonnenstunden und der kühlen Nachtluft, die die Entwicklung der Aromen begünstigen.
Gamay und Speisen – Eine perfekte Kombination
Der Gamay Rotwein ist ein wahrer Alleskönner und harmoniert mit einer Vielzahl von Gerichten. Besonders gut passt er zu:
- Geflügel wie Ente oder Poulet
- Kalb- und Schweinefleisch
- Roter Meeresfisch wie Thunfisch oder Lachs
- Mediterranen Gerichten wie Pasta und Pizza
- Walliser Spezialitäten wie Trockenfleisch und Bergkäse
Seine lebendige Frische und fruchtige Aromatik machen ihn auch zum idealen Begleiter für gesellige Anlässe und Aperitifs.
Gamay in der Schweizer Weinproduktion
Die Schweiz hat den Gamay als wichtige Rebsorte in ihre Weinlandschaft integriert. Besonders im Wallis spielt der Gamay eine entscheidende Rolle. Auf den sonnenverwöhnten Parzellen dieser Region entstehen Rotweine von aussergewöhnlicher Qualität, die den internationalen Vergleich nicht scheuen müssen.
Varianten des Gamay: Petit und Piccolo Nero
Neben der klassischen Variante existieren auch spezifische Unterarten wie der Gamay Petit oder der Gamay Piccolo Nero, die in verschiedenen Regionen angebaut werden. Diese Varianten zeichnen sich durch kleinere Beeren und eine konzentrierte Aromatik aus, was den Weinen zusätzliche Tiefe verleiht.
Gamay und seine Verwandtschaft mit Gamaret
Interessanterweise ist der Gamay auch mit der Schweizer Neuzüchtung Gamaret verwandt. Beide Rebsorten teilen eine fruchtige Aromatik, jedoch zeigt sich der Gamaret im Vergleich robuster und mit einem höheren Tanningehalt, was ihn für Assemblagen besonders geeignet macht.
Vergleich mit anderen Rebsorten
Der Gamay ist eine einzigartige Rebsorte, die sich durch ihre Fruchtigkeit, Frische und unkomplizierte Fröhlichkeit auszeichnet. Im Vergleich zu anderen Rotweinsorten wie dem Pinot Noir zeigt sich der Gamay generell leichter und fruchtiger. Während der Pinot Noir komplexere Aromen und eine höhere Säure aufweist, besticht der Gamay durch seine lebhaften, roten Fruchtnoten und eine moderate Tanninstruktur.
Die andere Elternrebsorte des Gamay, der Gouais Blanc, ist eine weiße Rebsorte, die in der Regel nicht als Rotwein ausgebaut wird. Dennoch hat der Gouais Blanc eine bedeutende Rolle in der Weinwelt gespielt, da er zur Entstehung vieler bekannter Rebsorten beigetragen hat.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Gamay und anderen Rebsorten ist seine Anfälligkeit gegenüber Krankheiten wie dem Echten Mehltau und dem Falschen Mehltau. Diese Herausforderungen machen den Gamay zu einer anspruchsvollen Rebsorte, die regelmäßige Pflege und Überwachung erfordert. Trotz dieser Anfälligkeiten hat der Gamay seinen festen Platz in der Weinwelt gefunden und begeistert Weinliebhaber weltweit.
Kaufempfehlung für Gamay Weine
Wenn Sie nach einem leichten und fruchtigen Rotwein suchen, ist der Gamay als Dôle eine hervorragende Wahl. Dieser Schweizer Rotwein, wird aus einer Mischung von Gamay und Pinot Noir hergestellt. Diese Assemblage bietet eine einzigartige Kombination von Fruchtigkeit und Komplexität und ist ein Muss für jeden Weinliebhaber.
Der Ruf des Gamay – Eine Rebsorte mit Geschichte
Trotz seines bescheidenen Ursprungs hat der Gamay weltweit einen exzellenten Ruf erlangt. Seine Geschichte, seine Vielseitigkeit und sein einzigartiger Geschmack machen ihn zu einer der beliebtesten Rotweinsorten – nicht nur in der Schweiz, sondern auch international.
Wissenswertes rund um Gamay Weine
Hier erfahren Sie im Überblick noch einmal die wichtigsten Facts über den Gamay. Der Ruf des Gamay wurde historisch durch das Verbot in den Burgunder Weinbergen im 14. Jahrhundert geprägt und in neuerer Zeit durch die Herausforderungen der Wahrnehmung aufgrund der minderwertigen Qualität des Beaujolais Nouveau weiter beeinträchtigt.
Wie schmeckt Gamay?
Gamay-Wein präsentiert sich in einem lebhaften Rubinrot und ist fruchtig im Geschmack. Aromen von Himbeere, schwarzer Johannisbeere, Pflaume, Brombeere, Erdbeere und Banane dominieren. Darüber hinaus finden sich Noten von Mandeln, Orangenschale, Efeu, schwarzem Pfeffer, Wacholder, Nelken, Sternanis, Leder und Eisen im Rotwein.
Was ist ein Gamay Wein?
Gamay ist eine leichte, rote Rebsorte, die vor allem im Beaujolais angebaut wird, wo sie in speziellen Gebieten, bekannt als Village Cru, darunter auch Moulin à Vent, hervorragende Weine produziert. Ursprünglich entstand Gamay durch eine natürliche Kreuzung zwischen Pinot Noir und Gouais Blanc im Burgund. Im 14. Jahrhundert wurde diese ertragreiche Sorte aus dem Burgund verbannt, da man befürchtete, sie könnte den edleren Pinot Noir verdrängen. Die Cru-Lagen wie Moulin à Vent sind für ihre hochwertigen Weine mit minimaler Intervention bekannt und spielen eine zentrale Rolle in der Qualitätsklassifikation innerhalb der Beaujolais-Region.
Welche Traube ist Beaujolais?
Der Beaujolais wird aus der einheimischen Rebsorte Gamay gewonnen, die durch ihr helles Fruchtfleisch gekennzeichnet ist. Die Ernte erfolgt ausschließlich von Hand, der Einsatz von Erntemaschinen ist strengstens untersagt. Der Wein präsentiert sich in einem lebendigen Rubinrot, mit einem vergleichsweise hohen Säuregehalt und einem lebhaften Aroma.
Wo kommt der Beaujolais her?
Der Weinbau in der französischen Region Beaujolais fällt weinrechtlich unter das Burgund, liegt jedoch am äußersten südlichen Rand dieser Weinregion. Historisch gesehen war das Beaujolais jedoch nie Teil des Burgunds. Eine Ausnahme bildet der nördliche Teil, der zum Département Saône-et-Loire gehört und somit auch administrativ zum Burgund zählt.